Von Helmholtz erfindet den Augenspiegel
Der Augenspiegel (Ophthalmoskop) erlaubt den Einblick in den Augenhintergrund. Bevor Hermann von Helmholtz 1850 den Augenspiegel entwickelte, war der Einblick in den Augenhintergrund praktisch nicht möglich. Es gab lediglich ein Instrument wie der Lochspiegel beim Ohrenarzt. Das Licht einer Kerze wurde in diesem Spiegel reflektiert. Es beleuchtete den Augenhintergrund. Durch das Loch des Spiegels in der Mitte schaute der Arzt. Nur wenn der Strahlengang des Beobachters und der des Lichtes parallel in das Auge fallen, leuchtet der Augenhintergrund auf. Wir kennen das Phänomen der roten Pupillen beim Fotographieren. Man bezeichnet das auch Rot-Augen-Effekt.
Das Geheimnis des schwarzen Stars wurde gelüftet
Helmholtz entwickelte das direkte Ophthalmoskop, bei dem Lichtstrahlengang und Beobachtungsstrahlengang praktisch ineinander liegen. Durch eine optische Linse kann man jetzt den Augenhintergrund scharf einstellen. Erstmals lassen sich Erkrankungen im Auge erkennen, die vorher nur als schwarzen Star bezeichnet wurden. Star kommt von Mittelhochdeutsch starren. Die Augenerkrankung konnten ursprünglich nur von der Pupille her bezeichnet werden. Beim Grauen Star ist die Pupille durch die Linse grau getrübt. Beim Grünen Star (in dem Fall eines akuten Glaukom Anfalls) hat die Pupille durch Quellung der Hornhaut einen grünlichen Schimmer. Doch beim schwarzen Star ist die Pupille schwarz wie beim normalen Auge. Damit ließ sich die Erblindung durch die Pupillenveränderung nicht erklären.
Die Weiterentwicklung zur indirekten Ophthalmoskopie
Das direkte Ophthalmoskop hat einen großen Nachteil, da der untersuchende Arzt und der Patient sich bis auf 5 – 10 cm im Gesicht nahe kommen.
Eine spätere Entwicklung war das indirekte Ophthalmoskop. Eine stärkere Lichtquelle wird im Abstand von 50 cm durch eine Lupe auf das Auge richtet. Der Vorteil eines größeren Überblickes des Augenhintergrundes wurde durch einen Verkleinerungseffekt in Kauf genommen.
Untersuchung des Augenhintergrundes ohne Berührung der Hornhaut
Heute kann man auch mit der Spaltlampe den Augenhintergrund erkennen. Kontaktgläser direkt aufs Auge gesetzt oder kontaktfrei von Lupen (VOLK-Lupen) Lenken Beleuchtungs– und Beobachtungsstrahlengang gleichzeitig ins Auge . So lassen sich Netzhautablösungen, Tumoren, diabetische Blutungen und Eiweißablagerungen oder sehr häufig Arteriosklerose erkennen und einordnen.
Was die computergesteuerte Laserdiagnostik heutzutage erreicht, lesen Sie im nächsten Unterpunkt.